Königsberg i. Pr. – Heute
Das Kaliningrader Gebiet zählt heute zu den seltsamsten Gebilden auf der Landkarte Europas: eine russische Exklave innerhalb der EU mit deutscher Geschichte, die nach Jahrzehnten der Isolierung als sowjetische Militärsperrzone heute ihren Platz sucht zwischen Russia und Prussia, Kant und Kalinin, zwischen neuem Moskauer Machtbewusstsein und europäischer Grenzenlosigkeit – Vision einer Brücke zwischen Russland und dem Westen.
Die 1945 durch das Potsdamer Abkommen an die Sowjetunion übergegangene Stadt Königsberg i. Preußen wurde 1946 nach Michail Kalinin in Kaliningrad umbenannt, ohne dass es einen Zusammenhang zwischen ihm und dieser Stadt gab und trägt diesen Namen bis zum heutigen Tag.
1991 wurde auch das Königsberger Gebiet für Ausländer geöffnet. Viele Touristen besuchten die Stadt und waren enttäuscht. Ich bin im Juli 2011 mit einem Frachtschiff durch den 43 km langen Königsberger Seekanal, vorbei am Frischen Haff und vielen Hafenbauten aus deutscher Zeit im Hafen von Königsberg angekommen.
Ich habe eine moderne Stadt mit großem Verkehrsaufkommen und interessanten Geschäften vorgefunden.
Der Dom ist wieder aufgebaut und begeistert durch seine Backsteingotik. Das Grabmal von Immanuel Kant ist wieder an der Nordost-Ecke außerhalb des Gebäudes zu betrachten. Auch die Innenrestaurierung ist abgeschlossen. Man will den Dom als internationale Konzertadresse bekannt machen. Das erste Konzert gab das MDR-Sinfonieorchester am 23. Januar 2010.
Wir werden uns neben einigen Stadttoren auch das größte Bernsteinmuseum der Welt anschauen.